AVIVA-Berlin >
Women + Work
AVIVA-BERLIN.de im November 2024 -
Beitrag vom 07.03.2018
AVIVA-Ãœbersicht: Gedanken und Aktionen zum Internationalen Weltfrauen*tag 2018 und zu 100 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland
Sharon Adler, Lisa Goldberg
Frauenpower und Vielfalt PUR: Preisverleihung Berliner Frauenpreis 2018. Berlin Feminist Film Week. Die Internationalistische Frauen*kampf Demo unter dem Motto "Frauen* wollen Revolution!" mit Pro-Choice Block: "Weg mit § 219a. Solidarität mit Polen und Irland. Für ein Informationsrecht für Frauen zum Thema Schwangerschaftsabbruch" sowie Demo zum Internationalen Frauen*kampftag unter dem Motto "Feminismus heißt Widerstand". Kurzfilme gegen Gewalt an Frauen von "medica mondiale". Frauenmärz 2018. Geburtstag bei S.U.S.I. Interkulturelles Frauenzentrum. Feministische Perspektiven auf Frauenrechte in Polen: Vortrag mit Joanna M. Stolarek und Anna Krenz im Frauenzentrum Paula Panke. Die #MeToo Kampagne. Veranstaltung im RuT, Rad und Tat, Offene Initiative Lesbischer Frauen e.V. In Berlin und weltweit ist viel los am 8. März. Ein Grund zum Feiern. Oder etwa nicht? Statements vom Deutscher Frauenrat, dem Deutschen Juristinnenbund, dem Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung und mehr.
Der Internationale Frauentag fand erstmals 1911 statt. Vorgeschlagen wurde er von Clara Zetkin auf der Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen. Wie in jedem Jahr finden weltweit zahlreiche Veranstaltungen rund um den 8. März in Berlin statt.
AVIVA-Berlin gratuliert schon jetzt mit einer Veranstaltungsvorschau für alle Alltagsheldinnen und Revolutionärinnen, Party- und Politikaffinen, die sich gegen Diskriminierung und für feministische Ziele einsetzen. Ganz im Sinne seiner Begründerinnen Clara Zetkin und Louise Zietz und ihrer Mitstreiterinnen.
107 Jahre sind seit dem 1. Internationalen Frauentag vergangen, 100 Jahre seit Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland.
100 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland – ein wichtiges, ein historisches Datum und Meilenstein in der Geschichte der Frauenemanzipation. Ein Schritt nach vorn, weg aus der Unmündigkeit, hin zu Selbst- und Mitbestimmung. Ein Grund zum Feiern. Oder etwa nicht? Frauen können doch heute alles erreichen. Frauen wählen und können gewählt werden. Sie sind Chefinnen oder Gründerinnen, vereinbaren locker Familie und Beruf, entscheiden, wann und wie viele Kinder sie bekommen möchten. Oder ob Familie überhaupt ein Thema für sie ist. Wen sie heiraten oder nicht. Ob sie eine Ausbildung machen oder studieren. Doch: Stimmt das wirklich? Und gilt das für alle Frauen?
In Deutschland ist das Bild einer Frau an der Spitze der Regierung, der Doktorin der Naturwissenschaften und Bundeskanzlerin Angela Merkel, schon längst nicht mehr außergewöhnlich, obwohl der Anfang alles andere als einfach war. Wir alle können uns noch gut daran erinnern, wie im Jahr 2005 der damalige Kanzler, der den verlorenen Wahlausgang nicht eingestehen wollte, vor laufenden Kameras Frau Merkel die Fähigkeit zu regieren absprechen wollte. Aber heute ist doch alles gut, oder? In einer öffentlich-rechtlichen Talk-Show wurde erst vor kurzem ernsthaft wieder darüber diskutiert, dass die Kanzlerin ja "keine klassische Frau" sei…
Und sonst so? 100 Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechts sind die Rechten (wieder einmal) gesellschaftsfähig, allen voran die AFD mit ihrer – ausgerechnet weiblichen – Vorsitzenden, die ganz legal gegen Flüchtlinge, Abtreibung, und Lebensformen abseits Rechter Ideologien hetzt. Die Lohn- und Geschlechtergerechtigkeit und eine Frauenquote ablehnt und die ein Frauenbild der 1950er Jahre propagiert, das die Frauen zurück an Heim und Herd verweist.
Rechtspopulistinnen und Rechtspopulisten können heute in Europa nicht nur in Eckkneipen sondern ganz offen und legal gewählt in Talkshows und Parteitagen rassistische und frauenfeindliche Statements verbreiten und zu Hass und Intoleranz anstacheln. Dies ist umso mehr erschreckend, als dass vor dem Hintergrund der Machtergreifung der Nationalsozialisten vor weniger als einhundert Jahren schon einmal Jüdinnen und Juden, Roma und Sinti, politisch Andersdenkende, Lesben und Schwule verfolgt und ermordet wurden, die auch nicht in das Bild deren Ideologie passten. Geschichte wiederholt sich.
Einer der größten Misogynisten unserer Zeit ist der legal gewählte 45. US-amerikanische Präsident, gegen den weltweit vor allem die Frauen protestieren und anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März zum Streik aufrufen: "A Day Without A Woman".
Auf der anderen Seite haben auffällig viele Frauen für Trump gestimmt. Bei der genaueren Betrachtung zeigt sich, dass die große Mehrzahl dieser Wählerinnen ein eher geringes Bildungsniveau hat. Was also ist zu tun? Keine Frage: Schaut frau global auf das Thema Gleichberechtigung, gilt auch heute noch die Feststellung: Die Bildungschancen von Mädchen und Frauen müssen deutlich verbessert werden.
Die Einführung des Wahlrechts für Frauen führte auch nicht automatisch zu einer ökonomischen Gleichberechtigung. Erst durch eine umfassende Reform des Ehe- und Familienrechts konnten ab dem 1. Juli 1977 "Ehefrauen eine Berufstätigkeit aufnehmen, ohne den Ehemann um Erlaubnis zu fragen". Zuvor konnte ein Ehemann sogar den Job seiner Frau ohne deren Einverständnis kündigen und er hatte das Recht, über ihr Geld frei zu verfügen. Frauen konnten bis Ende der 1950er noch nicht einmal ein eigenes Konto eröffnen.
Und wie sieht es heute mit der (gleichen) Bezahlung aus? Welche Auswirkungen haben Berufswahl und Kinderkriegen auf den Gehaltszettel und die Rente? Was ist mit den vielen Freiberuflerinnen und selbständigen Frauen ohne regelmäßiges Einkommen?
Einiges ist erreicht worden, doch noch lange nicht alles umgesetzt.
Das zeigen die Kampagnen #MeToo und die Proteste gegen den §219a StGB.
Es gibt noch viel zu tun:
Gewalt gegen Frauen muss ein Ende haben und härter bestraft werden. Nein heißt Nein!
Gleiche und faire Bezahlung.
Gleichstellung als Querschnittsaufgabe.
Bildungschancen von Mädchen und Frauen müssen deutlich verbessert werden.
Rechtspopulistinnen und Rechtspopulisten entschlossen entgegentreten, die ganz offen und legal gewählt in Talkshows und Parteitagen rassistische, antisemitische, homophobe, und frauenfeindliche Statements verbreiten und zu Hass und Intoleranz anstacheln.
Zwangsverheiratung und Gewalt gegen Frauen* verhindern.
…
Unsere To-Do-Liste ist immer noch lang!
Lasst uns protestieren und noch sichtbar(er) sein!
"Die Menschenrechte haben kein Geschlecht!"
(Hedwig Dohm, geborene Jülich/Schlesinger, 1874)
Der 8. März ist Internationaler Frauentag. Ein Grund zum Feiern. Aber auch ein Grund, weiter, und mehr von dem zu fordern, was uns zusteht. Und nicht die zu vergessen, die nicht so privilegiert sind wie wir hier in der EU. Jeder Tag ist Frauentag - Women unite!
Veranstaltungen am und um den 8. März, dem Internationalen Frauentag, chronologisch geordnet. (Hinweis AVIVA-Berlin: Die hier veröffentlichten Veranstaltungshinweise und Statements haben uns erst in den letzten Tagen erreicht. Wir haben die Fülle von Mailings gesichtet, geordnet, verlinkt. AVIVA-Berlin empfiehlt, die Links zum jeweiligen Veranstaltungshinweis auf Aktualität abzusurfen. Stand: 07. März 2018)
Podiumsdiskussion und Performance: "Aufstehen für Frauenrechte - 100 Jahre Frauenwahlrecht"
Mittwoch, 07. März 2018, 17 bis 19.30 Uhr
Frauen wählen und werden gewählt - vor 100 Jahren war das in Deutschland noch nicht möglich. Heute ist diese Selbstverständlichkeit rechtlich in allen Demokratien formal verankert. Selbst autokratisch regierte Länder haben Frauen in jüngster Vergangenheit das Recht zu wählen und gewählt zu werden eingeräumt. Saudi-Arabien ist hierfür das aktuellste Beispiel.
Gerade weil das Wahlrecht für Frauen so lange und hart erkämpft werden musste, ist es umso bitterer, wenn es heute nicht wahrgenommen wird. Zwar ist der Abstand der Wahlbeteiligung zwischen Frauen und Männern bei Bundestagswahlen nur noch minimal, doch sieht es bei den Gewählten noch ganz anders aus. Im aktuellen Bundestag sind Frauen nur noch zu 31 Prozent vertreten. Ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den vergangenen Wahlperioden.
Anlässlich des Weltfrauentages setzt die Friedrich-Ebert-Stiftung im 100. Jahr des Frauenwahlrechts in Deutschland diese historische Errungenschaft in Verbindung mit aktuellen Fragestellungen und zukünftigen Herausforderungen.
Es diskutieren u.a. Dr. Katarina Barley, die geschäftsführende Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und Dr. h.c Edelgard Bulmahn, die Schirmfrau der Friedrich-Ebert-Stiftung für 100 Jahre Frauenwahlrecht und Rebecca Beerheide, Autorin, Vorsitzende Journalistinnenbund, Dr. Hedwig Richter, Historikerin, Hamburger Institut für Sozialforschung, Josephine Ortleb, MdB.
Parallel zu den Veranstaltungen bietet die Ausstellung "Schwestern zur Sonne zur Gleichheit, Wegmarken der Geschichte der SPD-Frauenpolitik" einen Einblick in den historischen Kampf, den Frauen des linken politischen Spektrums für alle Frauen fochten: Für Mitbestimmung und Beteiligung der Hälfte der Gesellschaft!
Um Anmeldung unter folgenden Link wird gebeten:
www.fes.de
oder per Email unter frauentag2018@fes.de.
Eine Kinderbetreuung vor Ort ist auf Anfrage möglich.
Veranstaltungsort: Friedrich-Ebert-Stiftung Berlin
Hiroshimastraße 17
Feministische Perspektiven auf Frauenrechte in Polen: Vortrag mit Joanna M. Stolarek und Anna Krenz
Mittwoch, 07. März 2018, von 19:00 bis 21:00 Uhr
"Am 8. März feiern wir 100 Jahre Frauenwahlrecht. Erst 100 Jahre. Frauenrechte sind leider immer noch ein Thema, auch im als fortschrittlich geltenden Europa. In Spanien sterben Frauen wegen häuslicher Gewalt, die von Männern ausgeht. In Polen wird der weibliche Körper zum politischen Kampfgebet erklärt: Verschärfung des Abtreibungsgesetzes, milde Strafen für Gewalttäter, wenige Frauenhäuser, erschwerter Zugang zur Verhütung etc. Frauen werden politisiert, um Auseinandersetzungen zwischen Staat und Gesellschaft auszutragen. Wir wollen uns näher die Situation in Polen anschauen, und auch die Initiativen, die aus Deutschland aus, die Frauen vor Ort unterstützen."
Joanna Maria Stolarek ist Journalistin. Bis vor Kurzem arbeitete sie als Politikredakteurin in Berlin. Seit Januar ist sie Projektmanagerin bei den "Neuen Deutschen Medienmachern", einer Organisation, die sich für Vielfalt in den Medien einsetzt, personell und thematisch, und auch für die Gleichstellung eintritt.
Anna Krenz, geboren 1976 in Posen/Polen, ist Künstlerin, Architektin und freiberufliche Journalistin. Seit 2003 lebt sie in Berlin. In ihrer Kunst beschäftigt sie sich mit gesellschaftlich-politischen Themen, wie geschlechterspezifischen Rollenmodellen, den deutsch-polnischen Beziehungen, Umwelt, Vorurteilen und Religion. Sie ist engagiert gegen die rechtskonservative Politik in Polen, u.a. hat sie im letzten Jahr die Ausstellung "Polnische Protestkunst in Berlin", eine Sammlung von Plakaten und Transparenten von in Berlin stattgefundenen Demonstrationen, gezeigt.
Veranstaltungsort: Paula Panke
Schulstraße 25
13187 Berlin
www.paula-panke.de
Internationalistische Frauen*kampf Demo
8. März 2018
Schlesisches Tor | Treffen ab 14.30 Uhr zum Plakate-Malen | Demo: 15:30 Uhr
International Women Space, Alliance of Internationalist Feminists Berlin, SUSI Interkulturelles Frauenzentrum, Dest-Dan FrauenRat Berlin und viele andere mehr rufen auf zur Demo mit dem diesjährigen Motto: Frauen* wollen Revolution! "Wir organisieren uns gegen Patriarchat, Krieg, Rassismus und Faschismus. Krieg, Faschismus, Kapitalismus, Armut und Gewalt sind Teil eines Systems. Wir wollen dieses System nicht ändern, wir wollen es weg!"
Mehr Infos:www.facebook.com
Demo zum Internationalen Frauen*kampftag
8. März 2018. Auftakt: 17.00 Uhr | Demo: 18.00 Uhr
Hermannplatz
Motto: "Feminismus heißt Widerstand"
Seit 2014 organisiert das Frauen*kampftagsbündnis zum Internationalen Weltfrauen*tag bundesweite Demonstrationen in Berlin: "Wir freuen uns über den großen Erfolg in den letzten Jahren und über zahlreiche Aktionen und Demos, die es auch in anderen Städten zu diesem Anlass gibt. Frauen gehen überall in der Welt für ihre Rechte auf die Straße, für bessere Lebensverhältnisse, mehr Geld, mehr Chancen. Wir treffen uns am Mittwochabend am Herrmannplatz für die Kundgebung um 17.00, von der wir um 18.00 als Demozug loslaufen."
Mehr Infos: www.facebook.com
Pro-Choice Block auf der Frauen*kampftagdemo in Berlin: Weg mit § 219a. Solidarität mit Polen und Irland.
8. März 2018
Anlässlich des internationalen Frauen*tags findet unter dem Motto "Feminismus heißt Widerstand" die Frauen*kampftag Demonstration in Berlin statt. Das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung (BfsS) beteiligt sich mit einem internationalen Pro-Choice Block. In Deutschland und in anderen europäischen Ländern, wie Irland, Polen, Malta oder Spanien werden Entscheidungen zu reproduktiven Rechten über die Köpfe derer hinweg entschieden, die es betrifft. Gemeinsam mit Aktivist*innen und Gruppen tritt das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung für die Streichung der §§ 219 sowie 218 ein und solidarisiert sich vor allem mit den polnischen und irischen Frauen*rechtler*innen.
Weitere Informationen zur Kampagne: Weg mit "§219a" unter: www.sexuelle-selbstbestimmung.de und auf www.facebook.com oder auf twitter unter www.twitter.com
Instagram: @prochoice_de
#wegmit219a
GEMEINSAM ZUM WELTFRAUENTAG!
8. März 2018, 18:15 Uhr
"Liebe RuT-Besucherinnen,
der 8. März steht in diesem Jahr im Zeichen der Feier von 100 Jahren Frauenwahlrecht in der BRD.
Nach langem Kampf der radikalen Arbeiterinnenbewegung erließ der Rat der Volksbeauftragten jenes Gesetz, mit dem Frauen in Deutschland erstmals das Wahlrecht erhielten.
Doch es soll nicht nur gefeiert werden. Obwohl die Gleichbehandlung seit fast 70 Jahren im Grundgesetz festgeschrieben ist, sind Frauen* noch lange nicht gleichberechtigt.
Wir werden als Frauen diskriminiert, als Frauen mit Behinderung, als Frauen mit Migrationshintergrund, als Schwarze Frauen, als Frauen, die Frauen lieben, als Trans*frauen, als Muslima, als Jüdinnen oder Atheistinnen, als Arbeiterinnen, als Frauen, die nicht dem Schönheitsideal der Mehrheitsgesellschaft entsprechen.
Wir wollen Gleichberechtigung – nicht als Gleichmacherei, sondern als Chancengleichheit für alle!
Wir brauchen einen Feminismus, der solidarisch ist, der sich selbst reflektiert und empathisch ist.
Wir brauchen einen Feminismus, der verbindet und nicht spaltet, der streitet und nicht aufgibt – trotz aller Unterschiede zwischen "uns".
TREFFPUNKT: im RuT, Rad und Tat, Offene Initiative Lesbischer Frauen e.V.
Schillerpromenade 1, 12049 Berlin
Weitere Informationen unter:www.rut-berlin.de und www.lesbischeinitiativerut.de
Feierliche Preisverleihung des Berliner Frauenpreises 2018 anlässlich des Internationalen Frauentages
8. März 2018, 19:30 Uhr
Dilek Kolat, Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung in Berlin verleiht die Auszeichnung im Großen Saal des Berliner Rathauses in diesem Jahr an Christine Vogler, Leiterin der Gesundheits- und Krankenpflegeschule der Wannsee-Schule für Gesundheitsberufe und stellvertretende Pflegepräsidentin.
Frau Christine Vogler ist Vorreiterin für die generalistische Pflegeausbildung, die sie im Rahmen eines Modellprojekts etabliert und die nun Eingang in das neue Pflegeberufegesetz gefunden hat. Christine Vogler hat sich bereits in ihrer Ausbildung und als junge Krankenschwester gegen die Nichtachtung weiblicher Tätigkeit ihre Stimme erhoben - für sich und ihre Kolleginnen.
Der Berliner Frauenpreis 2018 würdigt das Engagement von Frau Vogler für eine anspruchsvolle und attraktive Pflegeausbildung.
Über ihr Engagement für die Gleichberechtigung der Frau heißt es im Nominierungspapier: "Ihr Standpunkt ist ein ausgesprochen geschlechterpolitischer und emanzipatorischer, denn die Pflege als typischer Frauenberuf wird in ihrem fachlichen Anspruch weithin systematisch unterschätzt, politisch kleingehalten, schlecht bezahlt und das ganze Ausmaß ihrer gesellschaftlichen Bedeutung immer noch nicht richtig begriffen."
Mit dem Berliner Frauenpreis werden seit 1987 Frauen geehrt, die sich mit besonderem Engagement und zukunftsweisend für Frauen und die Gleichberechtigung der Geschlechter einsetzen.
Vorschlagsberechtigt sind alle Bürgerinnen und Bürger. Die Auswahl der Preisträgerin erfolgt nach den in den Ausschreibungsunterlagen genannten Kriterien durch eine unabhängige Jury.
Veranstaltungsort: Rotes Rathaus, Rathausstraße 15, 10178 Berlin. Die Veranstaltung ist öffentlich.
Mehr Infos zum Berliner Frauenpreis sowie den Preisträgerinnen der letzten Jahre unter: www.berlin.de
Die weibliche Südblock-Crew lädt auch dieses Jahr wieder zur großen FLTI*-Party ein: Jeder Tag ist Frauen*tag.
8. März, ab 20:00 Uhr
"Weltfrauentag?! Mit Rabattangeboten und am besten noch Blumen dazu. Darauf sollen wir uns freuen? Dankbar sein darüber, dass 1 Tag im Jahr uns gehört. Nein, danke! 8. März ist und bleibt Frauen*kampftag und nicht nur 1 Tag, sondern jeder Tag gehört uns. Unsere feministische Polit-Reihe feiert heute zweijähriges Jubiläum. Wer am Donnerstag lautstark demonstrieren war, kommt am besten noch feiern und tanzt auf Musik von Südblock All Star DJs // Oriental-& Balkan Beats, Sounds of Midlle-East // Special Mix of 70s, 80s & 90s."
Mehr Infos: www.suedblock.org
Ab dem 8. März:
Fünf Kurzfilme gegen Gewalt an Frauen bei medica mondiale
Zum Weltfrauentag am 8. März veröffentlicht die Frauenrechtsorganisation medica mondiale fünf Kurzfilme gegen Gewalt an Frauen. Seit 25 Jahren unterstützt diese Organisation Frauen und Mädchen in Kriegs- und Krisengebieten, die sexualisierte Gewalt überlebt haben.
Die anlässlich des Frauentages veröffentlichten Arbeiten entstanden im Rahmen einer Kooperation mit der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM).
Die geschäftsführende Vorstandsfrau bei medica mondiale, Sybille Fezer, stellt fest: "Jede vierte Frau in Deutschland erlebt mindestens einmal in ihrem Leben körperliche oder sexualisierte Gewalt. Die Spots tragen dazu bei, das öffentlich zu machen - in einem Moment, in dem die MeToo-Debatte auch in Deutschland endlich angekommen ist."
Die Videos sind abrufbar unter: www.medicamondiale.org
Frauenmärz 2018
Sie hat die Wahl! 100 Jahre Frauenwahlrecht.
02. bis 27. März 2018
Seit 100 Jahren besteht das Frauenwahlrecht: Im November 1918 erhielten Frauen in Deutschland nach langen und schwierigen Kämpfen endlich das aktive und passive Wahlrecht. In Kooperation mit vielen bezirklichen und auch überbezirklichen Frauenprojekten und Institutionen findet Berlinweit auch in diesem Jahr wieder ein vielseitiges Programm rund um den Frauenmärz 2018 statt.
Die einzelnen Veranstaltungen sind detailliert nachzulesen im Programm auf den Seiten der jeweiligen Bezirksämter auf Berlin.de (unter dem Stichwort/Suchbegriff Frauenmärz) oder auf den Seiten der jeweiligen Bezirksinternen Gleichstellungsbeauftragten und unter: www.frauenmaerz.de
Berlin Feminist Film Week 2018 vom 8.-14. März 2018
Es ist das erste kleine Jubiläum in der Festivalgeschichte der Berlin Feminist Film Week: die Berlin Feminist Film Week findet in diesem Jahr bereits zum fünften Mal statt. Initiatorinnen und Filmemacherinnen sowie Film Addicts feiern das mit einer Woche voller feministischer Filme, Panels und Workshops.
2018 werden zwei Venues innerhalb des Festivals bespielt: Die Eröffnung und weitere Screenings werden im ehrwürdigen Babylon Kino am Rosa-Luxemburg-Platz stattfinden, das Festivalzentrum ist wie in jedem Jahr im ehemaligen AGORA Rollberg – nur dieses Jahr unter neuem Namen – im CRCLR House in Berlin-Neukölln. In ihrem diesjährigen Programm gezeigt wird u.a. der schwedische Spielfilm Träum Weiter ("Beyond Dreams"), der Dokumentarfilm "Another Mountain" und der US-amerikanische Dokumentarfilm "Fattitude".
Das vollständige Programm und weitere Informationen unter: www.berlinfeministfilmweek.com und auf www.facebook.com/berlinfeministfilmweek
Mehr zur Berlin Feminist Film Week 2018 auf AVIVA-Berlin:
Berlin Feminist Film Week 2018
S.U.S.I. Geburtstagsfeier und Internationaler Frauentag
10. März 2018, 17:00 – 21:00 Uhr
Am Samstag, den 10.03.2018, feiert das Interkulturelles Frauenzentrum S.U.S.I. den Internationalen Frauentag und ihr 26. Jubiläum.
"Ein Anlass, um zu feiern, um Freundinnen zu treffen, zu lachen, essen, tanzen… Das Festprogramm beginnt um 17.30 Uhr mit Musik von dem klassischen Streichorchester "The String Archestra". Anschließend spielt "Dikumbi", die ihre musikalischen Wurzeln in Jazz und brasilianischer Musik hat und mit ihrer gefühlvollen Musik einen Bogen zwischen den USA und Brasilien bis nach Deutschland spannt.
Wir freuen uns außerdem auf leckeres Essen – und auf ein Wiedersehen mit Euch!"
Mehr Infos: www.susi-frauen-zentrum.com und www.facebook.com/susi.frauenzentrum
Aufrufe und mehr:
Deutscher Frauenrat, Berlin, 6. März 2018: Aufruf zum Internationalen Frauentag 2018
#MeToo: Der Kultur des Schweigens den Boden entziehen
Der Kampf für ein Leben ohne (sexualisierte) Gewalt zieht sich wie ein roter Faden durch die zweite Frauenbewegung, die vor rund fünfzig Jahren ihren Anfang nahm. Und bis heute führt dieser Kampf Frauenrechtlerinnen und Feministinnen verschiedener Hintergründe, Überzeugungen und Generationen immer wieder zusammen: sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, Vergewaltigung (in der Ehe), sexueller Missbrauch von Kindern, Zwangsprostitution, frauenverachtende Werbung. Diese und andere Gewaltakte an und Erniedrigungen von Frauen wurden in den vergangenen fünfzig Jahren immer wieder aus der gesellschaftlichen Tabuzone ins Licht der Öffentlichkeit geholt.
Aktuell ist es die #MeToo-Debatte, die ausgehend vom Sexismus in der Filmbranche das ganze Spektrum männlichen Machtmissbrauchs vor allem am Arbeitsplatz skandalisiert. Bereits Anfang der Neunzigerjahre war sexuelle Belästigung in Arbeitsverhältnissen in der öffentlichen Debatte. Und "Nein heißt Nein" hieß schon damals die Parole. Es gab Modellprojekte, Beratungs- und Beschwerde-stellen und Verhaltens-kodexe. Aber irgendwann verschwand das Thema wieder aus dem öffentlichen Bewusstsein.
#MeToo und der vor einigen Jahren ebenfalls sehr laute #Aufschrei sind dank der sozialen Medien hoffentlich nachhaltiger. Denn nicht zuletzt #MeToo ist es gelungen, die Debatte mit einer neuen Vehemenz mitten in die Gesellschaft und auf die internationale Bühne zu katapultieren. Sexismus ist in der öffentlichen politischen Debatte angekommen. Kollektive Empörung über den Missbrauch von Machtstrukturen und Positionen, die Reduzierung von Frauen auf Körper ohne Wille und ihre Instrumentalisierung – das ist eine Chance für das Empowerment von Frauen, für einen nachhaltigen Kulturwandel und nicht zuletzt für eine strengere gesellschaftliche Sanktionierung.
"Wir wollen Sexismus bekämpfen", heißt es im Koalitionsvertrag der neuen Großen Koalition. Gut so. Zu den notwendigen Maßnahmen gehören nicht nur Gesetze, die deutlich die roten Linien für sexualisierte Gewalt ziehen – im Privatleben genauso wie am Arbeitsplatz und im öffentlichen Raum – sondern auch eine konsequentere Strafverfolgung. Ein neuer Nationaler Aktionsplan muss alle Aspekte von sexualisierter Gewalt und Sexismus auf dem Schirm haben. Die Internationale Arbeitsorganisation ILO erarbeitet aktuell eine neue Konvention, die ArbeitnehmerInnen weltweit besser vor Gewalt und sexuellen Belästigungen am Arbeitsplatz schützen soll. Dieser Abstimmungsprozess muss aktiv unterstützt werden.
Je öffentlicher und selbstbewusster der Kampf gegen sexualisierte Gewalt und Sexismus geführt wird, desto größer ist die Aufklärung. Und umso mehr Betroffene fühlen sich ermutigt, Zeugnis abzulegen, ihre Scham zu überwinden, über persönliche Kränkungen und Verletzungen zu sprechen. Der öffentliche Diskurs stärkt die Opfer und stellt die Täter ins Abseits. Er entzieht der Kultur des Schweigens den Boden.
Mehr Infos unter: www.frauenrat.de
Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe // Frauen gegen Gewalt e.V.
#MeToo – Zeit, Verantwortung zu übernehmen
Für ein strukturiertes Vorgehen gegen Sexuelle Gewalt am Arbeitsplatz
"Öffentlichkeit ist wichtig, wenn es darum geht sexuelle Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu thematisieren. Immer noch werden die Gewalt und ihre Folgen verschwiegen oder bagatellisiert, werden Täter gedeckt. Zu oft wird den Betroffenen nicht zugehört oder ihnen nicht geglaubt. #MeToo schafft noch immer Aufmerksamkeit für Gewalt, die viele Frauen erfahren." Dazu Katja Grieger, Leiterin des bff: "Wir als Fachverband freuen uns über diese mediale Präsenz des Themas. Das Ausmaß der Gewalt und die Machtdynamiken dahinter sind nicht neu. Aber die öffentliche Debatte darüber ist es."
Laut Studien erleben 60% aller Frauen in Deutschland sexuelle Belästigung, viele davon am Arbeitsplatz. Dazu erklärt Katja Grieger: "Um gegen sexuelle Diskriminierung und Gewalt am Arbeitsplatz vorzugehen, braucht es eine klare Haltung seitens der Unternehmensleitungen. Sie müssen Verantwortung übernehmen." Es braucht zugleich funktionierende Strukturen, einen Plan, wie bei Vorfällen sexueller Belästigung vorgegangen wird. Wichtig sind auch präventive Maßnahmen und geschulte Ansprechpersonen und ein Wissen darum, wo Betroffene professionelle Unterstützung finden.
Katja Grieger: "Niemand muss das Rad neu erfinden. Es gibt Erfahrungen, welches Vorgehen bei Gewalt am Arbeitsplatz sinnvoll ist, es gibt Betriebe, die sich bereits auf den Weg gemacht haben. Und es gibt professionelle Fachberatung, die seit Jahrzehnten sexuell belästigte Frauen und ihre Unterstützer_innen berät, aber auch Betriebe, die dagegen vorgehen wollen. Die Expertise ist da. Um sie ausreichend aktivieren zu können, brauchen die Beratungsstellen jedoch deutlich mehr Ressourcen."
Das Thema gehört auch auf die politische Agenda. Damit klargestellt wird, dass der Schutz vor sexueller Gewalt am Arbeitsplatz keine freiwillige Leistung, sondern Pflicht der Arbeitgeber_innen ist, und damit die notwendigen Ressourcen bereitgestellt werden. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz muss endlich umgesetzt werden. Arbeitgeber_innen müssen ihren Pflichten zum Schutz der Beschäftigten nachkommen und Arbeitnehmer_innen, müssen ihre Rechte kennen. Politische Haltung ist auch gefragt, damit das Thema sexuelle Gewalt nicht von rechts vereinnahmt und für eine rassistische Agenda genutzt wird.
Katja Grieger: "Wir wünschen uns, dass es ein Ergebnis der #MeToo-Debatte ist, dass möglichst Viele Verantwortung übernehmen und sich strukturiert auf den Weg machen, gegen Gewalt am Arbeitsplatz vorzugehen. Das Thema auf diese Weise anzugehen ist zwar nicht so schillernd wie die öffentliche Debatte es in Teilen ist. Aber es ist hilfreich."
Mehr Infos unter: www.frauen-gegen-gewalt.de
Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März 2018 erklärt die
Präsidentin des Deutschen Juristinnenbunds e.V. (djb), Prof. Dr. Maria Wersig: "Mit der Kampagne #timesup sagen Menschen weltweit sexualisierter Gewalt und sexueller Belästigung den Kampf an. Die Gleichberechtigung von Frauen in unserer Gesellschaft muss weiterhin aktiv eingefordert werden. Die beste Zeit, für Frauenrechte und Gleichberechtigung einzutreten, ist jetzt. Der notwendige gesellschaftliche Wandel hat noch viele Baustellen - Entgeltungleichheit, Altersarmut, Ehegattensplitting, Mini-Jobs, zu wenige Frauen in den Parlamenten und in den Spitzenpositionen von Wirtschaft, Wissenschaft und Medien. Wir werden die neue Bundesregierung an den Zielen des Koalitionsvertrags messen und erwarten, dass auch in dieser Legislaturperiode große Schritte in Richtung einer geschlechtergerechten Gesellschaft vollzogen werden."
Der Deutsche Juristinnenbund e.V. (djb) setzt sich auf vielfältige Weise für die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern in allen gesellschaftlichen Bereichen ein. Der Verband feiert im Jahr 2018 sein 70-jähriges Bestehen.
Mehr Infos unter: www.djb.de
Premiere des Filmes "Gleichberechtigt leben in Deutschland" im Cinestar Kino, Kulturbrauerei.
Am 6. März 2018, 20 Uhr fand anlässlich des Internationalen Frauentages 2018 die Premiere des Filmes "Gleichberechtigt leben in Deutschland", einem dreiminütigen Erklär-Film auf Deutsch, Englisch und Arabisch, statt.
TERRE DES FEMMES e.V. lud dazu in Kooperation mit der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) ein. Der Film ist gezielt für Geflüchtete konzipiert und entstand im Rahmen des Kooperationsprojektes "Bildung schafft Integration" von TERRE DES FEMMES mit der IG BCE.
Nach der Filmvorführung auf Deutsch gab es ein Gespräch mit der Grafikerin Miriam Barton von Miratrick zum "Making Of" und eine Podiumsdiskussion zum Thema Wertevermittlung mit Sami Alkomi von R.future-TV, der Gleichstellungsbeauftragten des Bezirks Berlin-Neukölln, Sylvia Edler, außerdem einer Mitarbeiterin einer Berliner Beratungsstelle und Naïla Chikhi, TERRE DES FEMMES-Referentin im Referat Flucht und Frauenrechte. Moderiert wurde die Runde von der stellvertretenden TERRE DES FEMMES-Vorstandsvorsitzenden Inge Bell.
Weitere Informationen: www.frauenrechte.de
Weiterlesen:
"Erfolge und Herausforderungen. Gedanken einer israelischen Feministin zum internationalen Frauentag" (aus 2017, auch in 2018 immer noch aktuell)
Galit Desheh ist Expertin für Strategien für sozialen Wandel und Gleichberechtigung unter den Geschlechtern. Sie ist ehemalige geschäftsführende Direktorin des Israel Israel Women´s Network (IWN). An der Hebräischen Universität Jerusalem promovierte sie in Politikwissenschaften und Gender Studies. (Quelle: Jüdische Allgemeine Wochenzeitung 2017)
www.juedische-allgemeine.de
Weiterlesen auf AVIVA-Berlin:
Gleichstellung im Koalitionsvertrag - eine Querschnittsaufgabe. Stimmen zum Koalitionsvertrag aus Frauensicht
Die Frauenorganisationen der "Berliner Erklärung" tagten am Rande der Koalitionsgespräche. Deutscher Frauenrat und Deutscher Juristinnenbund e.V. begrüßen trotz einiger Kritikpunkte die feste Verankerung von "Gleichstellung als Querschnittsaufgabe". Der Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD) kritisiert: "Koalitionsvertrag praktisch ohne Lesben, Schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen. Enttäuschende 180 Seiten ohne klare Vereinbarungen". (2018)
"100 Jahre Frauenwahlrecht. Ziel erreicht - und weiter?" Herausgegeben von Isabel Rohner und Rebecca Beerheide
Schluss mit den Trippelschritten. Im November 1918 erhielten die Frauen gegen heftige Wiederstände das aktive und passive Wahlrecht. Eine feministische Emanzipationsgeschichte, ein leidenschaftlicher Prozess, der hartnäckig und zäh bis heute weitergeführt wird. Ein perspektivenreicher und politisch brandaktueller Sammelband mit Beiträgen von einflussreichen Frauen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien. (2017)